Vertiefendes

Mal- und Gestaltungstherapie (MGT)

Der theoretische Hintergrund der MGT ist die analytische Tiefenpsychologie von Carl Gustav Jung. Ein Grundkonzept Jung's ist die Annahme, dass der Mensch das Bestreben hat, sich im Laufe seines Lebens immer mehr zu entwickeln und "zu sich selbst zu kommen". Dieser psychische Reifungs- und Entwicklungsprozess wird als Individuationsprozess bezeichnet.

Ein zentraler Begriff der analytischen Psychologie ist der Komplex. Dieser Ausdruck bezeichnet ein Thema, das emotional aufgeladen ist und nicht ver- oder überwunden werden kann. Zumeist sinkt ein derartiges Thema ins Unbewusste und ist dem bewussten Ich nicht mehr ohne weiteres zugänglich. Bemerkbar macht sich ein derartiges Thema jedoch in der Projektion auf Menschen oder Situationen, aber auch in stereotypen Handlungsmustern. Jeder von uns kennt vermutlich Gelegenheiten, in denen wir wider besseres Wissen, immer auf dieselbe Art und Weise reagieren. Eine halbe Stunde später ist uns klar, welche Alternativen möglich gewesen wären.

Mit der Mal- und Gestaltungstherapie können komplexbehaftete Themen, die zu derartigen Situationen führen, wieder ins Bewusstsein geholt und bearbeitet werden.

Jung selbst arbeitete hauptsächlich mit Träumen, Imagintionen und Bildern, entsprechend seiner Erkenntnis, "Das Anschauen und Verfertigen der inneren Bilder, bedeutet das Lebendigmachen der Seele".

Ebenfalls Teil der Mal- und Gestaltungstherapie sind systemische Sichtweisen. Dieser Ansatz geht davon aus, dass KlientInnen bereits über die Ressourcen verfügen, die eine angestrebte Änderung herbeiführen können. Die Aufgabe der Therapeutin besteht darin, diese Ressourcen wieder sichtbar und für die KlientInnen nutzbar zu machen.

Symptome oder problembehaftete Themen werden in der systemischen Beratung im Kontext der jeweiligen Beziehungen und des Umfeldes der KlientInnen gesehen.